Installationen (Vitrinen) in „Habseligkeiten“, Positionen zeitgenössischer Kunst im Dialog mit Objekten der Archäologischen Staatssammlung München; 2012
Raum;
400 Modellfiguren M 1:100, Nylonfäden, Lüfter
Normalerweise werden in dieser Vitrine Dinge gezeigt, die Menschen vor langer Zeit herstellten, die sie vor langer Zeit in den Händen hielten und benutzten. Nun „schweben“ in dieser Vitrine 400 Modellfiguren (im Maßstab 1:100): Männer und Frauen, alt und jung, mit Gepäck und ohne. Sie werden durch senkrecht gespannte sehr feine Nylonfäden in ihrer Position gehalten. Durch zwei eingebaute Lüfter entstehen in der Vitrine leichte Turbulenzen. Die Figuren zittern, wackeln, drehen sich ganz sachte.
Ist es eine Erinnerung, an die Menschen vergangener Jahrtausende, von denen wir doch recht wenig wissen, die schwankend im leeren Raum stehen?
Oder ist es vielleicht doch eher ein Bild für uns Zeitgenossen? Wir hängen in der Luft, sind ziemlich eingespannt und zittern in den Turbulenzen der Geschichte
Private Archäologie;
Kleinplastiken, Multiples, Fundstücke
1 Ast, Multiple, 1987, Gips, Dachlatte, Schnur
2 entwederoder, 2000, Aluminiumguss
3 Entropieverstärker, Multiple, 1992, Kunststoff, Lack
4 Topfschlagen, 2009, Aluminiumguss
5 consciousness, conscience, oder confidence?, 2003/2012, Gips, Schellack
6 Butzelebirn, 1965/2002/2012, Bilderbuchseite
7 Wanderer, 2009, Kunststoff, Modellfiguren
8 o. T., 2010, Wachs
9 Lydia Winter, Wiegenlied, 1950(?)
10 faitesvosjeux, 2002 / 2012, Spielfeld, Würfel, Aluminiumguss
11 Mikado (Gruppe), 2010, Mikadostäbe, Modellfiguren
12 Quirin Hacker, Schlumpf, 2000
13 ichliebtedich, 2003/2012, Widerstandsdraht, Wachsreste
In dieser Vitrine geht es um Kindheit: Spiel, Liebe, Tod und symbiotische Beziehungen.